UNSERE PHILOSOPHIE
"Der würzige, weinsäuerliche Geschmack ist ein Erlebnis für die Sinne ...“
oder „... ist säurearm und überzeugt mit einer leicht nussigen Note“.1
Bei diesen Beschreibungen geht es nicht um erlesene Weinsorten, sondern um die Geschmacksvielfalt bei Äpfeln. Bei der ersten Beschreibung handelt es um die Apfelsorte Kaiser Wilhelm, bei der zweiten um die Goldparmäne, die bereits 1204 in England entstanden ist.
ÜBER DIE GESCHMACKSVIELFALT ZUR BIODIVERSITÄT
Wir lernten diese Vielfalt erst auf unseren Streuobstwiesen kennen. Aktuell bewirtschaften wir neben unterschiedlichen alten Birnen- Zwetschgen-, Mirabellen-, Kirsch-, Quitten- und Mispelsorten fast 40 verschiedene Apfelsorten. Jede dieser Sorte begeistert uns immer wieder aufs Neue mit ihrem einzigartigen Geschmack. Durch die Kommerzialisierung der Landwirtschaft geht diese Vielfalt leider immer mehr verloren. Dem wollen wir entgegen wirken und die Vielfalt wieder in das (Saft-)Glas bringen.
Aber nicht nur die Sorten- und Geschmacksvielfalt sind uns wichtig. Durch ihren Artenreichtum haben Streuobstwiesen eine wichtige ökologische Bedeutung. Zahlreiche heimische Tierarten, darunter auch viele seltene Arten, sind hier zuhause (z.B. Insekten, Spinnen, Steinkauz, Wendehals und Fledermäuse).
MIT DER NATUR IM EINKLANG
Mit der Pflege unserer Wiesen haben wir uns zum Ziel gesetzt, ein dauerhaft funktionierendes, nachhaltiges und naturnahes Ökosystem zu schaffen. Bei der Gestaltung und Bewirtschaftung unserer Streuobstwiesen, folgen wir den Ideen und Leitsätzen der Permakultur:
DESIGN NACHHALTIGER LEBENSRÄUME
Der Begriff der Permakultur wurde Mitte der 1970er Jahre von den Australiern Bill Mollison und David Holmgren entwickelt. Die Permakultur startete als Gegenkonzept zur industriellen Agrarwirtschaft, die von Monokultur und chemisch-synthetischer Bearbeitung geprägt war und ist. Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sie sich zu einem umfassenden Lebenskonzept.
„Permakultur ist das bewusste Design sowie die Unterhaltung von
landwirtschaftlich produktiven Ökosystemen, die die Diversität, Stabilität
und Widerstandsfähigkeit von natürlichen Ökosystemen besitzen.“
Bill Mollison
BEOBACHTEN UND INTERAGIEREN
In verschiedenen Kursen lernten wir die Grundlagen der Permakultur, des Gartenbaus sowie der Obstbaumpflege kennen. Seit dem lernen wir beständig durch die Beobachtung der Natur dazu und machen uns dieses erste der 12 Gestaltungsprinzipien der Permakultur zu eigen.
1 Zitat aus der Sortenbeschreibung der Baumschule Horstmann
(https://www.baumschule-horstmann.de)